Emily Klöber
•25 November 2024
Die Zukunft der HR: Chancen und Herausforderungen der KI-Nutzung
Die Digitalisierung ist in vollem Gange und Künstliche Intelligenz (KI) ist längst ein fester Bestandteil davon. Eine neue Studie von Haufe HR Services beleuchtet die Möglichkeiten und Hindernisse der KI-Nutzung in Unternehmen. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse und was sie für die Zukunft der HR bedeuten.
Die Rolle der KI in der HR-Transformation
Die Studie zeigt, dass die Mehrheit der Personaler*innen die Transformation und Zukunft der Personalarbeit aktiv mitgestalten will. Besonders geschätzt wird die Automatisierung von Routineaufgaben durch KI. Dies ermöglicht es den HR-Teams, sich auf strategische und individuelle Aufgaben zu konzentrieren.
Aktuelle Einsatzfelder der KI
Ein Blick auf die aktuellen Einsatzfelder zeigt, dass KI am häufigsten in den Bereichen Recruiting, Auswahl und Employer-Branding (18,5%) sowie Lernen und Entwicklung (15,6%) eingesetzt wird. Hier gelten die Bereiche als ein gemeinsamer Bereich, das heißt, dass der Bereich Recruiting, Auswahl und Employer-Branding und auch der Bereich Lernen und Entwicklung als ein einzelner Bereich gilt. Diese Bereiche profitieren besonders von der Effizienz und Präzision, die KI bieten kann.
Hindernisse der KI-Nutzung
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch erhebliche Hindernisse bei der Nutzung von KI in Unternehmen. Rechtsunsicherheit ist ein breit diskutiertes Thema, besonders im HR-Bereich. Auch fehlende Kompetenzen im Umgang mit KI stellt ein Hindernis für viele HR-Verantwortliche dar, wobei HR-Mitarbeitende dort ein deutlich größeres Hindernis erkennen als andere Abteilungen. Ethische Bedenken und Vorbehalte vom Betriebsrat sind ebenfalls vorhanden, werden aber als weniger gravierend eingestuft.
Das 4×2 Modell der Studie
Die Studie von Haufe HR Services basiert auf einem 4×2 Modell, das zwei Servicewelten (administrative und transformationale) und zwei Felder (erstens interne Kunden von HR, also alle im Unternehmen beschäftigte Personen, die die Dienste von HR beanspruchen und zweitens die Personaler) umfasst. Innerhalb dieser Felder wurden verschiedene Kundengruppen und Forschungsdimensionen untersucht, um ein umfassendes Bild der aktuellen Situation und zukünftigen Trends zu zeichnen.
Methodik der Studie
Im März 2024 wurden Online-Interviews mit 1261 Beschäftigten (hier: Non-HR) und 647 Beschäftigten mit Personalfunktion in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt. Sämtliche Befragten waren in Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeiter*innen tätig, vom Mittelstand bis zum Großkonzern.
Hauptergebnisse der Studie
Digitalisierung
Der Digitalisierungsgrad hat sich seit 2021 nur geringfügig erhöht. HR-Services bleiben insbesondere aus Sicht der Personalverantwortlichen deutlich zurück. Die Digitalisierung soll Routineaufgaben übernehmen, während die Entwicklung von Menschen und Organisationen weiterhin als Menschensache angesehen wird.
Künstliche Intelligenz und HR
Der Großteil der Beschäftigten und des HR-Personals steht in Sachen KI noch am Anfang. Das Risiko der Rechtsunsicherheit und fehlende Kompetenzen für die Nutzung von KI sind dabei die größten Hindernisse, aber bei weitem noch nicht die Einzigen.
Grad der Digitalisierung
Der Digitalisierungsgrad im Unternehmen ist von 60,4% (2021) auf 62,2% (2024) leicht gestiegen. Bei den HR-Services stieg er ebenfalls leicht von 58% (2021) auf 61,4% (2024). Im Vergleich zu 2021 steigt allerdings die Zustimmung zur Selbstverwaltung deutlich. Das bedeutet, dass Personaler*innen die Prozesse der Personalverwaltung lieber eigenständig durchführen wollen. Die Corona-Pandemie hat digitale Lösungen und deren Einsatz allerdings beschleunigt.
Wer treibt den Einsatz von KI an?
Häufig sind es jüngere Personen und das obere Management, die KI in ihren Unternehmen vorantreiben. Informations- und Kommunikationstechnologien sowie IT-Abteilungen in Unternehmen spielen eine zentrale Rolle. Die Unternehmensgröße spielt dabei wiederum keine Rolle, während personalnahe Funktionen im Unternehmen tendenziell zurückhaltender mit KI agieren.
KI und Geschlechterverteilung
Interessanterweise zeigt die Studie, dass die Beschäftigten, die weniger technikaffin sind, einen überdurchschnittlichen Frauenanteil (90,6%) aufweisen. Der Anteil der Frauen unter allen Befragten im HR-Bereich liegt bei 71,1%.
Fazit
Die Studie zeigt, dass der Großteil der Beschäftigten und Personaler*innen kaum Anwendungserfahrungen mit KI hat und sich noch in einer Orientierungsphase befindet. Knapp ein Fünftel der Befragten in beiden Feldern können als Innovatoren bezeichnet werden. KI-Kompetenz und -Affinität sind ungleich verteilt im Hinblick auf Branchen, Geschlechter und Hierarchie-Ebenen. Es fehlen wesentliche Voraussetzungen für den weiteren Einsatz von KI.
Die Schwerpunkte der KI-Anwendung im HR-Bereich liegen aktuell in den Bereichen Recruiting, Personalauswahl und Employer Branding sowie bei Lernen und Entwicklung. Zukünftig steht die KI für deutlich mehr HR-Services im Raum: Personal kann entlastet, Papierverwaltung vermindert und Prozesse automatisiert werden. Die Rechtsunsicherheit und fehlende Kompetenzen sind die wesentlichen Hindernisse für den Einsatz von KI. Ein Drittel der Beschäftigten hat Datenschutz-Bedenken bei KI, doch wer stärker involviert ist, gewinnt Zuversicht.
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